Siemens-CIO über „nahtlose Integration“

IT und OT – eine fruchtbare Ehe

Warum Industrieunternehmen ihre Fabriken vollständig digitalisieren sollten, erläuterte Hanna Hennig, CIO von Siemens. Die Büro-IT digital auf Vordermann zu bringen und mit KI zu unterstützen, sei nur die eine Seite der Medaille. Mindestens genau so wichtig sei es, auch die operative IT-Infrastruktur (OT) in den Werken zu modernisieren, die „Production-IT“ also. Auch hier spiele künstliche Intelligenz inzwischen eine Hauptrolle.

Ziel müsse es sein, IT und OT so zu verheiraten, dass Daten über den gesamten Produkt- und Produktionslebenszyklus erhoben und nutzbar gemacht werden könnten – im eigenen Unternehmen, aber auch in möglichst weiten Teilen der globalen Lieferketten. Mithilfe der via Sensorik und Analytics erhobenen Daten lasse sich beispielsweise der Energie- und Ressourcenverbrauch signifikant senken. Das führe nicht nur zu enormen Einsparungen, es helfe auch, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Höchste Aufmerksamkeit auf IT-Sicherheit und Trust-Management

Hennig nannte bei CIOmatch auf der Hannover Messe auch die Zutaten, auf die es bei einer modernen Production-IT ankomme. Im Mittelpunkt stünden eine Zielarchitektur und eine technische Plattform, die ein modulares Manufacturing Execution System (MES), Digital-Twin-Simulationen, Edge- und IoT-Infrastruktur sowie IT/OT-Connectvity bereitstelle. Das alles müsse unter Berücksichtigung grundlegender Cybersecurity-Anforderungen umgesetzt werden, die Betriebe sollten auf IT-Sicherheit und Trust-Management höchste Aufmerksamkeit legen.

Hennig versprach dem Publikum: „Die nahtlose Integration der gesamten Wertschöpfungskette wird es Ihnen erlauben, viele Aufgaben parallel abzuarbeiten, was zu erheblich beschleunigten Prozessen führen wird.“ Zudem biete eine konvergente IT/OT-Welt die Grundlage für datengetriebene Entscheidungen – eine Voraussetzung für das Zielbild eines Digital Enterprise.

Herausforderung: unterschiedliche Mentalitäten

Die Siemens-CIO riet den anwesenden IT-Chefs, die Konvergenz von IT und OT zu ihrer zentralen Aufgabe zu machen, auch wenn das nicht einfach werde: Die Mentalität auf dem Shopfloor unterscheide sich häufig massiv von der in den Büros. Ein integrierender Faktor könne der Einsatz von KI im allgemeinen, vor allem aber der von Generative AI sein. Letztere müsse im gesamten Unternehmen eingeführt werden. Siemens selbst bietet eine ganze Reihe von „Copilots“ für die Fabrikebene an.

Siemens-CIO Hanna Hennig

Bei der IT-OT-Integration sind laut Siemens-CIO Hanna Hennig auch unterschiedliche Mentalitäten zusammenzubringen. (Foto: David Ausserhofer/CIOmatch)